Hier finden Sie einige Beispieltexte

Der Wohnungsmarkt in der Corona-Krise: raus aufs Land? 

Steigende Immobilienpreise und günstige Zinsen prägten schon vor der Corona-Krise die Immobilienbranche. Was tut sich in Zeiten von Quarantäne, Homeoffice und Homeschooling auf dem Wohnungsmarkt? Kommt es jetzt zur großen „Stadtflucht“, hinaus ins Grüne, wo Wohnraum günstiger und die Natur vor der Haustür zu haben ist? Nach rund einem Jahr mit der weltweiten Pandemie ziehen Experten eine erste Bilanz für die Immobilienbranche.

 

Trend trotzt Corona: steigende Preise für Haus und Wohnung

Seit Jahren schon zeigt die Statistik steigende Preise fürs Wohneigentum. Das Häuschen im Grünen ebenso wie die Eigentumswohnung wird seit Jahren teurer. Besonders in den Ballungsräumen der deutschen Großstädte treiben günstige Bauzinsen die Zahlen für Immobilien in die Höhe. Das gilt für den Klassiker, das Einfamilienhaus im Speckgürtel, genauso wie für neue Eigentumswohnungen.

Dieser Trend wurde im ersten Jahr mit Corona nicht gebrochen, tatsächlich zeigt sich nach einem Jahr: Auch inmitten der Pandemie setzt sich der Anstieg der Immobilienpreise fort. Im Schnitt verteuerten sich Immobilien im dritten Quartal des Jahres 2020 um 7,8 Prozent. Damit ist der Anstieg sogar höher als im vorausgegangenen Jahr. Damals verzeichneten die Statistiker einen Anstieg von 5,8 Prozent. 

 

Anders wohnen in pandemischen Zeiten: Wie die Corona-Krise den Wohnungsmarkt verändert

Wohnen müssen die Menschen immer, doch ganz spurlos geht die Corona-Krise nicht am Immobilienmarkt vorbei. Die rasanten Umschwünge in Wirtschaft und Gesellschaft, im Alltags- und Arbeitsleben verändern spürbar die Wünsche potentieller Immobilien-Käufer. Die Wirtschaft des Landes ächzt unter Auflagen, Schließungen und einbrechenden Umsatzzahlen, zumindest in manchen Branchen. Das wirkt sich auf den Arbeitsmarkt wie aufs Konsumverhalten aus. Bei den Preisen für Wohnungen und Häuser zeichnet sich im Detail eine Veränderung ab: Die neuen Bedingungen des Alltags führen zu anderen Ansprüchen an die heimischen vier Wände. Wer auf der Suche nach einem Eigenheim ist, für den sind die Wohnumstände plötzlich wichtiger geworden. Eine teure, aber kleine Stadtwohnung ist weniger attraktiv, wenn auf kleinem Raum gearbeitet wird, Kinder betreut werden und das gesamte Freizeitleben hier stattfindet. Die logische Folge ist eine verstärkte Nachfrage nach günstigerem Wohnraum, nach Immobilien, die mehr Platz bieten. Im städtischen Umland gibt es diese Wohnungen. Das Pendeln zum Arbeitsplatz wird zunehmend attraktiver, denn Homeoffice wurde innerhalb kürzester Zeit von einer nicht gern gesehenen Notlösung zum neuen Standard. Zu Hause arbeiten ist immer mehr Arbeitnehmern möglich, die altgediente Präsenzkultur in der Arbeitswelt gerät zunehmend ins Hintertreffen. Dadurch entfallen zeitraubende Fahrten ins Büro: Wer nicht mehr täglich in die Stadt pendelt, dem reicht eine gute Zuganbindung aus dem Umland hinein in die City. Eine gewisse Wanderungsbewegung hinaus aufs Land ließ sich schon vor der Pandemie erkennen. Der Lockdown auf beengtem Raum beschleunigt diesen Trend, zumindest was Wohnimmobilien angeht. Das Homeoffice schafft dazu den nötigen Spielraum, und so rechnen Experten mit einer Verschiebung der Nachfrage hin zum ländlicheren Wohnen. Für den Wohnungsmarkt in der Großstadt kann dieser Trend zumindest für potentielle Mieter und Käufer auch Vorteile haben: Denn hier ergibt sich die Möglichkeit, dass künftig aufgrund der verlagerten Nachfrage die Preissteigerung spürbar nachlässt. Auf die Mietpreise bezogen, zeichnet sich eine solche Entwicklung bereits ab. 

Familien finden in Kleinstädten und ländlichen Regionen schneller einen Kita- oder Betreuungsplatz für die Jüngsten, und die Natur vor der Haustür macht die neue Heimat abseits der Großstadt noch attraktiver. Die Folge zeigt sich in Zahlen: Der Abstand zwischen dem Preisniveau für Stadtimmobilien und dem in Ballungsräumen und ländlicheren Regionen sinkt. Besonders dort, wo gute Infrastruktur und Internetanbindung vorhanden ist, verzeichnen Immobilienanbieter verstärkte Nachfragen. Gerade Kleinstädte locken junge Familien mit Betreuungsangeboten, mit kulturellen und schulischen Angeboten sowie einer generell auf die familiären Bedürfnisse ausgerichteten Infrastruktur. 

 

Was in Corona-Zeiten wichtig ist: viel Wohnraum für weniger Miete 

Während sich in den Großstädten abzeichnet, dass extreme Preissteigerungen nicht länger zu erwarten sind, steigen die Preise im Umland stärker an als zuvor. Weite Wege zur Arbeit fallen dank Homeoffice weniger ins Gewicht. Stattdessen wird verstärkt auf die Wohnqualität geachtet. Mit der Erfahrung des „social distancings“ im Rücken, wünschen sich gerade Familien mehr Raum im eigenen Zuhause. Eine größere Immobilie oder ein Haus mit eigenem Garten ist für Millionen Deutsche in den Großstädten längst unerschwinglich. Doch in der Peripherie von Berlin, Stuttgart, Hamburg oder München lässt sich der Traum von den eigenen Wänden eher finanzieren. Noch günstiger sind Kleinstädte, die zumindest gut an die Ballungsräume angebunden sind. Nach einem Jahr mit turbulenten Entwicklungen in der gesamten Wirtschaft hat die Immobilienbranche zwar nicht mit fundamentalen Umwälzungen zu kämpfen. Aber ein Trend hin zum Wohnen in Randlagen zeigt sich schon jetzt deutlich: Die Preise für Häuser und Wohnungen in den B-Städten und Randgebieten der Ballungsräume ziehen erkennbar stärker an als in der City. 

Auch wenn der Immobilienmarkt sich in Zeiten der Krise bisher als durchaus robust und widerstandsfähig erwiesen hat, zeigt sich doch: Am Bau- und Wohnungsmarkt geht die weltweite Pandemie mit ihren drastischen Folgen ebenfalls nicht spurlos vorbei. 


Gravetye - Gepflegte Wildnis in englischer Gartenlandschaft

Bienen summen zwischen duftenden Blüten, Kräuter verströmen aromatischen Duft. Ein kunterbuntes Durcheinander - so scheint es. Doch hinter den idyllischen Beeten von Gravetye Manor, einem der schönsten historischen Gärten Englands, steht ein durchdachtes Konzept. Ein natürliches Erscheinungsbild als Kontrast zu den durchkomponierten Gartenanlagen seiner Zeit - der Gartenarchitekt William Robinson verwirklichte mit dem Naturgarten von Gravetye Manor einen grünen Traum, der bis heute Tausende Besucher begeistert.

 

Der Naturgarten - Schönheit und Nutzen im Garten vereint

Im Jahr 1885 entstand rund um das elisabethanische Landhaus Gravetye Manor eine neue Form des Gartens. Wiliam Robinson entwarf auf dem mehr als 400 Hektar großen Grundstück in West Sussex einen Garten, in dem dichtbesetzte Blumenbeete, Kräuter und Gemüse auf neue Art gezogen wurden. Sein Konzept des „wild gardens“, im Deutschen als Naturgarten bezeichnet, wandte sich ab von den geometrischen und strengen Formen, die die Landschaftsgärten seiner Zeit hatten. Robinson entfernte sich damit von einem Gartenkonzept, das zuallererst nützlich und funktional sein sollte. Sein Ziel war es, Schönheit und Nutzen zu vereinen. Der Garten als Gemüse- und Kräuterlieferant und als künstlerisch wertvolle Anlage zugleich. Die Schönheit der Natur feiern, anstatt sie zu kontrollieren. Unter diesem Aspekt legte Robinson, der aus Irland stammte und in den Regent Gardens seine Karriere begann, einen abwechslungsreichen und einzigartigen Garten an. In ovaler Form wurde der Gemüsegarten zum Kernstück der Anlage, daneben lockt der prächtige Blumengarten, dichtbesetzte Terrassen und naturbelassene Wiesenstücke. Ein Team von acht Gärtnern betreut die Anlage und erhält das Experimentierfeld William Robinsons, den Ausgangspunkt des englischen Blumengartens, wie man ihn heute kennt.